Das Problem mit Täuschungen ist, das sie häufig so schlecht sind, das kein Verteidiger der Welt darauf hereinfällt. Getäuscht hat sich oft nur der Spieler, der glaubt, damit jemanden täuschen zu können. Das fängt damit an, dass Täuschungen in der falschen Situation angewandt werden (wer glaubt Dir schon eine Wurftäuschung an der Mittellinie?) und hört damit auf, dass sie so hektisch ausgeführt werden, dass der Verteidiger gar keine Chance hat, darauf zu reagieren. Wenn Du fintierst, musst Du Dir vornehmen, die Aktion, die Du antäuschst, wirklich durchführen zu wollen – erst im letzten Moment entscheidest Du Dich anders. Das heißt auch, dass Du bereit sein musst, die eigentlich nur angetäuschte Aktion tatsächlich durchzuführen, falls der Verteidiger auf die Täuschung nicht reagiert. Beispiel: Du machst eine Schritttäuschung nach links und der Verteidiger verändert seine Position nicht – also gehst Du links vorbei und nicht rechts, wie Du es ursprünglich vorhattest. Entscheidend ist, dass Du beobachtest, was der Verteidiger macht (man nennt das “die Verteidigung lesen”)und entsprechend flexibel reagierst. Wenn Du Dir eine bestimmte Aktion vornimmst und sie stur durchziehst, wirst Du nur gegen ganz schlechte Gegenspieler Erfolg haben.
Häufig sieht man auch Spieler noch täuschen, wenn sie völlig frei vor dem Korb stehen. Das macht keinen Sinn – es gibt nur dem Verteidiger die Chance, heranzukommen und zeigt, dass der Spieler (oder sein Trainer?) sich noch nie Gedanken gemacht hat, was mit einer Finte eigentlich bezweckt wird. Täuschungen sind kein Selbstzweck, sie sind nur sinnvoll, wenn man sie bewusst, mit einem bestimmten Ziel anwendet. Reagiert Dein Verteidiger nicht wie erwartet, musst Du Deinen ursprünglichen Plan ändern. Diese Flexibilität zeichnet gute Spieler aus.
Verteidiger werden selten mit wirklich guten Täuschungen konfrontiert – und gerade deshalb sind gute Finten so überaus wirksam.
Mit freundlicher Genehmigung von bbcoach.de