Eine reibungslose Fahrt nach Husum verhieß nichts Gutes, normalerweise passiert schon auf der Reise irgendetwas Ungewöhnliches … wie z. B. hier beim letzten Besuch an der Westküste. Jeder hatte auf dem Weg andere Fragen im Kopf, die gefühlt wenig mit Spielvorbereitung zu tun hatten:
- T: Hoffentlich hören die Leute heute auf meine Ansagen …
- J: Ich habe den Fanclub zu Hause vergessen!
- L: Wem kann ich wohl heute die Fouls, die ich mache, auf dem Anschreibebogen angedeihen lassen?
- B1: Matjes oder Makrele auf dem Fischbrötchen danach?
- F: Die Sonne scheint und ich könnte auf dem Wasser sein …
- D: Hoffentlich reicht das Bier.
- S: Wo fährt Björn denn lang? Google sagt doch eine ganz andere Strecke voraus.
- B2: SANKT PAULI
Das Spiel begann spannend, das erste Viertel ging mit 24:20 für den Gastgeber aus. Zu dem Zeitpunkt war aber schon klar, dass sie mit den Schiedsrichterentscheidungen weitaus besser zurechtkamen als wir. Und diese Vermutung bestätigte sich im zweiten Viertel durchaus, obwohl wir nach 18 Minuten nur 34:28 zurücklagen. Dann aber bekamen wir noch 6 Punkte eingeschenkt, ohne selbst etwas Zählbares zustande zu bringen. 10 von 16 Freiwürfe haben die Husumer in diesem Spielabschnitt getroffen, 16 Freiwürfe muss man aber auch erst einmal in so kurzer Zeit erhalten!
40:28 stand es zur Halbzeit, aber Spaß hat das Spiel da schon nicht mehr gemacht.
Obwohl wir genau wussten, wie die jungen Hasen laufen werden, war eine gewisse Nervosität bei uns im Team zu spüren. Das drückte sich in diversen Fehlpässen und in vergebenen Wurf- und Korblegerchancen aus. Dazu kam eine unglückliche Schiedsrichterauswahl für dieses potentielle „Finalspiel in der Bezirksliga“. Es gab zumindest in der ersten Halbzeit wirklich viele Foulpfiffe gegen uns, viele Nichtpfiffe gegen uns, etliche von den Unparteiischen falsch eingeschätzte Besitzanzeigen bei Ausbällen, ungesehenes Fußspiel … schade, schade. Zur Statistik: 29 Fouls bei 8 Spielern … das ist ein Schnitt von 3,625 Fouls pro Spieler. Da fallen besonders Björn mit nur einem (übrigens für einen sauberen Block!) und Stefan mit 6 (!) auf … fünf aus dem Spiel plus ein technisches für den Spielertrainer – Respekt! Ein unsportliches Foul für Lasse wegen … äh … Aufpostens!? Wir waren schon mal harmloser, freuen uns aber auf die Kästen-Bezahlung.
19 Fouls auf Husumer Seite bei 10 Spielern stellt einen deutlich niedrigeren Durchschnittswert von 1,9 dar. Sage und schreibe ein Foul im gesamten zweiten Viertel ist rekordverdächtig – und relativ untypisch für so eine aggressive Verteidigung, aber die Augen des Schiedsgerichts haben es nun mal so gesehen. Wir haben übrigens 7 von insgesamt nur 9 Freiwürfen getroffen. Immerhin.
TSV Husum-Ikone Bärbel T. vom Kampfgericht traute ihren Augen auch nicht so richtig und hatte in der Halbzeit milde Worte für uns – danke schön!
Ein paar Schnellangriffe und einen krachenden Dunk später war das Spiel letztendlich entschieden und wir räumten ein, dass Husum an diesem Tage wirklich das bessere Team war. kein Trefferglück gesellte sich zu ungenauen Pässen, über Kondition sprechen wir mal gar nicht erst. Nach dem dritten Viertel (17:35 verloren!) lagen wir mit 30 Punkten zurück – einen direkten Vergleich doch noch zu gewinnen, erforderte nun noch ein Wunder. 😉
Den letzten Spielabschnitt wollten wir dann nur noch unbeschadet über die Bühne bringen, ein Plan, der in die Tat umgesetzt werden konnte. 59:92 ging das Spiel aus, das ist eine ziemlich hohe Differenz und entspricht nicht unbedingt unseren Erwartungen. Glückwunsch an Achim und sein Team!
Fazit:
Größer und reifer geworden sind die kleinen Racker aus Husum, die wir in den letzten Saisons aufwachsen sehen haben. Vom Alter her könnten einige von uns die Väter der Gegner sein, und so wie engagierte Söhne so sind, wollen sie der älteren Generation gerne zeigen, wo der Fäustel baumelt.
Außerdem kommt Lasse langsam dahinter, dass Vorwärts doch ein wenig anders ist als andere Vereine, Happy First Fischbrötchen beim Auswärtsspiel!
Ich mag unsere Auswärtsfahrten.
TOPS
- absolut faires Spiel = keine böse Energie auf dem Feld unter den Spielern beider Teams
- Matjesbrötchen
- Stremellachsbrötchen
- Bratheringsbrötchen
- Fischfrikadellenbrötchen
- Davids Bierkauf in Husum-City
- Jona (17 Punkte), Björn (14)
- Finn hat wieder einen Dreier getroffen, das macht er in Husum unheimlich gerne
FLOPS
- Nur ein technisches Foul abgesahnt, dabei war Potenzial für viele weitere gegeben.
- Meistertitel nun nicht mehr in eigener Hand erreichbar