Am Anfang war alles gut

Bens Ansprache vor dem Spiel brachte es gut auf den Punkt: „Wir wollen vermeiden, dass wir am Anfang des Spiel (wieder) nicht stattfinden. Deswegen machen wir uns jetzt warm und fokussieren uns auf unseren Sport, gehen mit Power zu Werke und sind mit voller Konzentration dabei!“ Gesagt – getan. Und nach dem Aufwärmen waren wir dann auch platt … Na gut, Spaß beiseite: Auch die Anfangsminuten dominierten wir, gingen mit 7:3 in Führung, bevor die Schleswiger Offensive in Form ihrer „33“ kurzzeitig über seinen ohnehin schon sehr langen Körper hinauswuchs. Bei einem Rebound-Fast-Dunk wurde es das erste mal dunkel im Luftraum über unserer Zone. Im nächsten Angriff versenkte er auch noch einen Dreier – 9 seiner insgesamt 23 Punkte machte er im ersten Viertel – 14:11 lagen wir plötzlich zurück.

Doch von Panik keine Spur

Kaum haben wir aufgehört, das hohe Tempo der Gegner mitzugehen, und uns wieder mehr Zeit in den Angriffen nahmen, spielten wir auf besserem Niveau. In erster Linie sorgten Björn (immerhin 8 Pkt. in diesem Viertel) und Torsten für die Wende, so dass wir den Spielabschnitt mit 21:14 gewinnen konnten. Zweites Viertel: erst einmal dasselbe Bild: Björn und Torsten punkteten die nächsten 7 Minuten als einzige für Vorwärts, Schleswig kam auf vier Punkte ran. Bis zur Halbzeit meldete sich dann Jona offensiv zum Dienst und mit 35:28 ging es in die Halbzeit.

Nun war Zeit, auch mal unser Fanlager zu begrüßen – an dieser Stelle neben dem obligatorischen Vorsicht Kiel Fanclub auch an Mikesch & Co. ein Dankeschön fürs Zuschauen!

Nach der Pause wieder besser

Der Beginn der zweiten Halbzeit gehörte einfach uns – Jona und Torsten punkteten quasi nach Belieben und wir haben haben sie einfach mal machen lassen. 😉 Zusammen erzielten die beiden inkl. Jonas‘ 3er-Buzzerbeaters alle unsere Punkte im dritten Viertel und gewannen es mit 18:11, wobei die 11 Punkte auch nur von drei verschiedenen Leuten erzielt wurden. Das zwischenzeitliche 53:39 zur Viertelpause spornte Ben spontan dazu an, den DJ aus sich herauszulassen und dröhnte mit seiner Höllenmaschine die Halle mit Punk Rock voll. Warst wohl zuletzt im Eishockey aktiv!? Bei uns sollte noch ein viertes Drittel kommen, mit ein paar emotionalen Momenten.

Also Musik aus und rein in die Action, Jona wurde weiter mit Bällen gefüttert und machte den einen oder anderen Korb, die Führung wurde ausgebaut. Dann fing die oben erwähnte 33 einen Pass ab und lief zum zweiten mal alleine auf unseren armen Korb zu, um den Ball mit einem wuchtigen rim-rattling backboard-shaking Tomahawk-Dunk durch die Maschen zu pferchen. Der sah gut aus, muss man sagen. Eher waren alle froh, zum Glück nicht dirket in der Nähe gewesen zu sein – Stichwort „posterized“. Die recht positive Stimmung in der Halle kippte dann abrupt auf unsere Seite, als der Schiedsrichter zu dieser Aktion ein technisches Foul wegen „Amringhängens“ aussprach. Dies entfachte allerdings eine minutenlange Diskussion. Gutes Zureden von drei Seiten (Schleswiger Bank, Kieler Bank und Zuschauerbank!) überzeugte den Schiedsrichter, der das Foul zurückgezogen und in eine Verwarnung umgewandelt hat. Außerdem waren ab dem Zeitpunkt keine Dunkungs mehr erlaubt im Spiel – was uns wahrscheinlich wesentlich leichter fiel als dem Schleswiger.

Warum nur?

Nach 36 Minuten gelang Richie das 65:49, und nun dachten die meisten, dass das wohl die Vorentscheidung gewesen sein sollte. Zwei Angriffe später wuselt derselbe Richie mit Ball im Angriff herum, fällt zu Boden und hält sich das Knie – mit einem erschütternden Schrei, der das Blut in den Adern besser gefrieren lassen hat als alle Helloween-Verkleidungen zusammen. Das ließ Schlimmstes (be-)fürchten!

Richie,

Dir an dieser Stelle die besten Genesungswünsche vom ganzen Team! Da ich ja noch nicht weiß, was genau in Deinem Gelenk passiert ist, halt uns bitte auf dem Laufenden. Sag uns, ob Du Sehnen oder Bänder oder etwas anderes benötigst, und wir schneiden es zur Not aus jemand anderem heraus!? Und wenn Du am nächsten Wochenende nicht bei Deiner ersten Ü40 Meisterschaft dabei bist, dann bauen wir dich langsam wieder auf für Deine erste Ü45!
Und wenn Du den Verantwortlichen dafür findest, Raitschin, greif ihn Dir und auspeitsch‘ ihn!
(Dein Name ist nicht zum Reimen geboren, muss man ja mal sagen.)
Wir denken an Dich und wollen Dich auf keinen Fall schon wieder verlieren.

Mit einem „FÜR – RICHIE“ ging es dann in die letzten Spielminuten, die relativ belanglos dahinplätscherten. Endstand: 76:51.

Trotz des schlimmen Vorfalls können wir im allgemeinen ein relativ positives Fazit ziehen. Ein durchgängig annähernd gleichbleibende Spielniveau unsererseits und die durch gute Defensive teilweise unterirdische Trefferquote der Schleswiger, besonders aus der Nah- und Mitteldistanz, waren ausschlaggebend für unseren ersten Saison-Heimsieg.

Dass die Duschen wegen Legionellengefahr nicht benutzbar waren, wussten wir zum Glück vorher. Dass ich beim Versuch, eine – wie sich später herausstellte – Notausgangstür zu öffnen, deren Schließzylinder herausgezogen habe, wird nachher beim Hallenwart bestimmt noch für Aufsehen sorgen. So erlebt man halt immer wieder was Neues.

Tops: Freiwurfquote über 71 % (10 von 14), Jona (27 Punkte), Torsten (23), Björn (14), Richie (4, aber wer weiß, was er noch alles getroffen hätte!)

Danke an den Anschreibernd und Familie Raitschew am KG.