Etwas ungläubig schaute ich heute auf die Ergebnisseite der Ü40-LM: Wir stehen auf Platz 1! Haben wir tatsächlich gewonnen? Aber wieso?
Die Erklärung folgte, als der Bildausschnitt etwas größer wurde: es waren noch gar keine Ergebnisse eingetragen, unser Start-F war einfach im Alphabet am weitesten vorne.
Leider hat es doch nicht ganz gereicht zur Ü40-Landesmeisterschaft, denn Hohenwestedt hat mit nur drei Punkten gegen uns gewonnen und konnte sich am Ende ungeschlagen selbst für den Titel krönen, denn dafür war niemand Offizielles vor Ort. Punktgleich mit den Tabellenzweiten Norderstedt und Schenefeld haben wir trotzdem einen netten, wenngleich sportlich harten Tag erlebt. Wir sind froh, dass wir den Spaß mitgemacht und nicht doch noch kurz vorher abgesagt haben. Die Zahl der Mitspieler wurde leider immer geringer, und so waren wir mit 7 Mann (davon einmal „0-37 % einsatzfähig“, einmal „zur Not“, einmal „ich würde mitspielen“ und einmal „ich komme mit, wenn wir mindestens sieben sind“) mit Abstand das zahlenmäßig schwächste Team im Feld.
Unser Weg zum Beinahe-Triumph begann mit einer desolaten ersten Halbzeit gegen stark aufspielende Norderstedter, die uns förmlich mit 23:12 überrannten. Erst in der zweiten Halbzeit hielten wir entsprechend gegen, diese ging dann 10:10 aus. Naja, eine Turniermannschaft wirft das nicht aus der Bahn, deswegen waren wir in der Wartezeit auf das nächste Spiel noch frohen Mutes. Das zweite Spiel, gegen Hohenwestedt, fing ähnlich erbärmlich an wie das erste: 13:23 stand es zur Halbzeit. Wie ein sicherer Sieg sah das Ergebnis zwei Minuten später aus, als der Abstand mit 12 Punkten auf sein Maximum anstieg. Doch im Laufe der zweiten Halbzeit fing das Spiel langsam an zu kippen: mit einem 18:8-Lauf bis zur letzten Spielminute schrumpfte der Vorsprung auf 2 Zähler! Nach einem And-One waren es wieder fünf, nach einem Halbdistanztreffer unsererseits 3. Der Howe-Angriff brachte nichts ein, so dass wir die Chance zum Ausgleich hatten: bei dem Einwurf mit ca. 5 Sekunden Restspielzeit interpretierten nur leider die meisten Leute Torstens Ansagen sehr unterschiedlich, so dass dummerweise kein zählbares Ergebnis mehr zustande kam. Aber wir waren echt dicht dran an einer Sensation. Im abschließenden Spiel gegen Gastgeber Schenefeld ging es für uns dann „nur“ noch um Platz 2, und wie so häufig mussten wir auch hier lange Zeit einem Rückstand hinterherlaufen. Zur Halbzeit nur mit drei Punkten hinten, waren es vier Minuten später wieder fünf, bevor uns ein 11:4-Run auf die Siegerstraße bringen sollte. Mit zwei Zählern Vorsprung gingen wir in den letzten Angriff, ein Fehlwurf, Rebound gerettet zu Sven, der ungefähr sechs Sekunden vor Schluss den Abschluss sucht – verwirft – und dann haben die frenetisch angefeuerten Schenefelder doch noch die Möglichkeit zu einem Wurf von jenseits derDreierlinie … aber der war zu kurz! Da haben wir noch mal Glück gehabt!
Unabhängig von typischen, internen Berndschwerden gab es wenig Anlass, enttäuscht oder traurig zu sein. Wir haben uns gut verkauft und auch Lob von den Gegnern bekommen! Dennoch kann hier alles annulliert werden: Obwohl in der Einladung zu diesem Turnier geschrieben stand, dass nach den Statuten der FIBA gespielt werde, wurde zur Ausübung der Partien ein nicht FIBA-zertifizierter Ball verwendet! Skandal! Und ein nicht FIBA-zertifizierter Ball gehört nicht zu den FIBA-Regeln: 2022 Official Basketball Rules, Article 10.1: „The ball can be either live or dead.“ However … Wir sind übrigens für eine Wiederholung des Turniers am kommenden Wochenende.
Kurz zu den Statistiken: nur 17 Fouls insgesamt in 60 Minuten Spielzeit, 21 Fouls gegen uns (weil wir immer so schnell waren). Scorer: Björn (27 Pkt.), Bernd (25), Torsten (24), Sven (8), Stefan (7).
Spruch des Tages: „Zum Glück gab es keine großen Verletzungen“, sagte Stefan, der nach einem heftigen Zusammenprall mit Torsten mit Nasenbluten auf dem Spielfeld rumkrauchte und nicht wieder zum Einsatz kam. Gute Genesung!